1. |
Agora
03:35
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Dieser Ort,
dieser Platz,
diese Enge in dir und der Frust in uns und meinem Bauch.
Zwar ein Ort,
nur kein Platz,
um hier alt zu werden
hat man immer schon gesagt.
Dieser Krieg,
diese Pest,
meine Welt findet nicht mehr zu mir zurück.
Entgleist, entrückt.
Gar kein Halt,
gar kein Sinn.
Wann wird irgendetwas sein, wie es mal war
und wie ich bin?
Wie löst sie das?
Gar niemand weiß es. Wohin geht sie?
Und wie mach ich Platz?
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2. |
Otus
09:38
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Und so stehen wir am Ende der Zeit.
Und so gehen wir,
wenn die Nacht uns verlässt
und sie erstrahlt.
Sie erwacht.
Sie bricht hinein und nimmt mich auf.
Ihr Antlitz zähmt und kennt meinen Hall.
Auch nach meiner Zeit führt sie zur Helle.
Ich bin schwach und find nicht mehr zu mir.
Doch ihre Hand streut Heil
in die Einsamkeit
und in ihr liegt schon lang der Weg.
Sie weist ihn mir.
Ausgewachsen und längst ausgedient.
Dran vorbei ein letztes Mal am verlebten Lied.
Wie ein blasser Geist in dieser Leere, glaub ich uns manchmal,
dass noch was übrig ist.
Doch sie steht ein, schon viel zu lange für mich.
Zu stark, ihr Sog
und zu weit der Weg zurück.
Doch ich wünschte, ich könnte uns ein letztes Mal noch sehen,
bevor ich mich in ihr ganz aufgebe.
Wenn alles vergeht und alles verwelkt
so wie es immer war,
so wie’s schon immer war.
In ihren Augen, der letzte Glaube,
der mich noch retten kann,
der mich noch bergen kann.
Ich weiß noch wie es einmal war
in einem Traum vor dem Fall.
Vergangene, heile Zeit,
die ich nicht mehr erinnern kann.
Und wie das Trauma der Jahre - wie die Jahre vergingen -
rinnt der Strom des Verfalls.
Ich wünscht ich hätte alles anders gemacht,
doch hab ich zu spät erkannt…
Die Zeit läuft davon
und sie lässt mich bald vergessen, wer ich war.
Wenn alles vergeht und alles verwelkt,
so wie es immer war,
so wie’s schon immer war.
In ihren Armen, der letzte Glaube,
den ich annehmen kann,
der mich noch bergen kann vor mir.
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3. |
2054
07:23
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Ewig Wachstum für eine Welt, in der nichts wächst. Was kehrt dich eigentlich der Erhalt,
das Sein und der Mensch?
Reise mit mir durch die ganze Welt.
Ich zeige dir einen fremden Ort,
bevor er untergeht - auch weil wir hierher gereist sind.
Wann bring ich dir bei,
dass alles, was ich dir beigebracht hab’, nichts zählt?
Das wird wertlos für deinen Erhalt.
Wie wird es sich anfühl’n, wenn du merkst, jeder, der dir nah war, hat dir was vorgemacht.
Nein, es wird nichts mehr für dich übrig sein.
Stets am Ende dieses Kreises meines Bangens der Moment, wo ich mich frag,
wann gesteh’ ich, dass das hier nie deine Zukunft wird.
Lass mich hier nicht allein.
Lass mich hier nicht allein.
Vater, lass mich hier nicht allein.
Kenn’ kein Mangel,
noch Entbehrung.
Wie soll ich so nur besteh’n? Denn du hast mich für diese Welt nicht gemacht.
So wie es wird,
ist dir das dein Leben wert?
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4. |
Urian
07:28
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Eine neue Zucht erwacht.
Die alte Ordnung,
längst erstarrt.
Die neuen Krieger - auserkoren -
Hand in Hand.
Ihr Nexus nichtig.
Der Ruf entzwei.
Wächst sie schön stetig,
die wache Horde meines Reichs.
Ein kalter neuer Wind frischt auf.
Bemerkst du das denn nicht?
Immerdar, immer an,
urteil’ ich im Akkord,
Urian!
Brüder und Schwestern im Geiste
nehmen sich aus.
Weh euch, die mich noch verneinen!
Immerdar, das neue Wort:
Urian!
Der Puls der Zeit schlägt schneller.
Die Sinne pervertiert.
Ihr kämpft Stimme gegen Stimme - glaubt mir -
ich gewinne diesen Krieg!
Lock’ euch von Köder zu Köder.
Versteht ihr das denn nicht?
Brüder und Schwestern im Geiste
nehmen sich aus.
Weh euch, die mich noch verneinen!
Immerdar, das neue Wort:
Urian!
Sic transit gloria mundi.
Si tacuisses philosophus mansisses.
Und so finster die Nacht.
Eure Welt - vergänglich.
Doch meine Zeit hat gerade erst begonnen.
Fortwährend lechzt ihr nach Stigmen
und ich spend’ euch neue Opfer.
Komm tiefer, immer tiefer ins Netz der Macht.
Immer tiefer.
Schmeck mich und saug mich endlich aus.
Tiefer, immer tiefer.
Komm und saug mich endlich aus.
Los, saug mich schon aus!
Und benutze mich.
Brüder und Schwestern im Geiste
nehmen sich aus.
Weh euch, die mich noch verneinen!
Urian!
Das neue Wort.
Das bin ich!
Ich bin unendlich.
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5. |
Stegodon
06:03
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Sag mir wie das heißt!
Sag mir, weißt du, wie das hier heißt?
Tut es noch weh?
Komm zeig mal, wo tut’s denn grad noch weh!
Ein Stegodon,
was ist deine Hand?
Was ist mein Herz so weich?
Sag mir wie das heißt!
Sag mir, weißt du, wie das hier heißt?
Weißt du das?
Red auf mich ein!
Verstehe kein Wort, doch glaube ich dich.
Ich kenne dein Lied, auch
wenn ich weiß, die Töne denkst du dir grade aus.
Du weihst mich ein.
Für dich ergibt das Sinn.
Spiele nach kleinen Regeln, die ich nicht versteh’.
Ich seh’, dass du zeigst,
nur wieder nicht wohin.
Du hast gar nichts,
nichts zu tun mit meinem Plan.
Und genauso unausdenkbar, hab’ ich mir dich nicht vorgestellt.
Und genau deshalb bist du ganz wunderbar.
Du hast gar nichts,
nichts zu tun mit meinem Plan.
Und genauso unausdenkbar, hab’ ich mir dich nie vorgestellt.
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6. |
Granica
06:30
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So sei es nun!
Kein Weg mehr zurück.
Nur der Asphalt und die Nacht.
Was mach’ ich bloß?
Warum bin ich so?
Zwei halbe Kontinente noch
und ich wend’ mich von dem Elend dort ab.
Wie weit noch,
bis wir im Winter sind?
Sieh, es fällt schon Schnee!
Du weißt, ich
gehöre hier nicht rein.
Warum hieltst du mich nicht ab und bei dir?
Auch endet hier,
so weit weg von dir,
der Tag diese Nacht ohne Ruh’.
Die Knochen kalt,
im Bauch liegt schwer die Reise.
Treibt mich die Ausweglosigkeit
und die Scham, dass ich weiß, ich kann zurück.
Es ist noch weit,
bis wir zu Hause sind.
So bleiben wir also nicht zu lang hier.
Ist es wahr?
Ist das wirklich weit?
Zu weit um zu geh ́n und doch zu nah an mir.
Vergiss jetzt!
Es wird nie
mehr so wie es war.
So ist es nun wohl.
So verdammt weit weg von dir
wird mir schrecklich klar:
Nichts, wirklich nichts wird je so, wie es war.
Warum hieltst du mich nicht ab und bei dir?
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7. |
Blud
06:16
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Weih mich!
Erteil mir Vollmacht!
Und ich spreche:
„Das ist mein Leib und mein Blut!”
Jeder Strom hat sein Meer.
Und jedes Leid sein Mal.
Ich bin Moral.
Ich bin Hüter.
Ich verbreite Furcht,
um euch von dieser zu befrei’n.
Und du vergisst deinen Schmerz.
Versprach ich doch dir das jüngste Licht.
Sohn, erhör meine Worte. Hallelujah!
Tritt näher zu mir.
Mir, dem Bruder im Nebel, dem du bist anvertraut.
Segen ist, was dir wird zuteil.
Nicht aus der Zeit gefall’n.
Nein, wir bewahren sie für dich.
Unter unserer Sonne gibt es kein Heil.
Nur ein Irrlicht im Abgrund.
Unser Ritus: verlogen.
Unsere Predigt: Verrat.
Unsere Wahrheit: ein verzerrtes Weltbild.
Im Namen des Vaters, des Sohn’s und des heil’gen Geists!
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8. |
Eristys
05:15
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„Scheiss kalt”, denkt er
und er dreht sich um
und reibt seine spröde Hand.
Und alles Leben an dir vorbei.
Fragt dich mal jemand vielleicht?
„Vielleicht”, fragt er sich und
hustest sich in den Schlaf.
Und alles Leben an dir vorbei.
Fragt dich mal jemand?
Vielleicht.
Und alle reden an dir vorbei.
Man übersieht dich
so leicht.
Und alles Leben an dir vorbei.
Fragt dich mal jemand?
Vielleicht.
Und alle reden an dir vorbei.
Fragt dich mal jemand?
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The Hirsch Effekt Hannover, Germany
Progressive metal from Hanover, Germany. Formed in 2009 and rooted in Postpunk, Postrock, Artcore, Progressive Metal, Pop and classical music.
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